Dass die Art der Ernährung langfristig die Zusammensetzung der Mikroflora des Darms beeinflusst ist seit langem bekannt.
Eine Studie an der Harvard University hat jedoch gezeigt, dass eine veränderte Ernährung sich bereits innerhalb von 24 Stunden auf die Darmflora auswirken kann. Dies berichtet die weltweit angesehenste Zeitschrift für Naturwissenschaften Nature (Bd.504).
Teilnehmer der durchgeführten Studie wurden von einer normalen Ernährung entweder auf eine rein tierische oder rein pflanzliche Ernährung umgestellt.
Als Folge davon waren bei den Fleischessern u.a. deutlich mehr Mikroorganismen der Gattung Bilophila wadsworthia vorhanden. Diese Bakterienart ist gegen hohe Konzentrationen von Galle resistent. Dieser Verdauungssaft wird durch den hohen Fettanteil der tierischen Nahrung vermehrt ausgeschüttet.
Bilophila wadsworthia steht im Verdacht, entzündliche Darmerkrankungen zu verursachen.
(Andererseits können diese meiner Meinung nach auch durch die hohe Gallensaftproduktion hervorgerufen werden).
In beiden Fällen könnte bei den Betroffenen durch eine Umstellung auf geringeren Fleischkonsum kurzfristig eine Verbesserung des Gesundheitszustandes erfolgen.
Die Forscher vermuten, dass für unsere Vorfahren eine anpassungsfähige Darmflora zwingend notwendig war, da die Versorgung mit Nahrungsmitteln in der Regel sehr von Zufällen abhängig war.